2. Arbeitsschritte und Methoden
2.1 Phasen / Arbeitsschritte
Gemäß Projektantrag wurde die Arbeit des umweltpädagogischen Planungslabors in 3 Phasen unterteilt. Sie werden an dieser Stelle noch einmal - erweitert um die einzelnen Arbeitsschritte und Zäsuren - aufgeführt:
Phase I:
Vorarbeiten
Projektstart 15.9.2007
Einrichtung einer Lenkungsgruppe, bestehend aus dem Projektträger, der Projektsteuerung und je einem
Betreuungslehrer der mitwirkenden Schulen;
Einbindung der Schulleitungen;
Schaffung einer Internetgestützten Kommunikationsplattform;
Zusammenstellung der relevanten Planungsgrundlagen;
Vergabe notwendiger Drittaufträge;
Organisation der vereinsinternen Projektunterstützung;
Phase II:
umweltpäd. Planungslabor
Start 25.10.2007
Kick-Off-Veranstaltung (25.10.2007) mit den 5 beteiligten Schulen, Schaffung arbeitsfähiger Gruppen nach der Open-Space-Methode, verbindliche Anmeldung;
ab 7.11.2007
Gruppenarbeit in den folgenden 4 Arbeitsschwerpunkten:
- AG Umwelt / Ökologie / Gewässer
- AG Partizipation / Öffentlichkeitsarbeit
- AG Bauen / Gestalten
- AG-Umwelt- und Stadtgeschichte
11.1.2008
Verleihung des städtischen Umweltpreises an das Lutter-Projekt
23.1.2008
Erster Pressetermin, Vorstellung der AG-Schwerpunkte vor Ort
28.1.2008
Erster Behördentermin, insbesondere Abklärung der wasserrechtlichen Anforderungen und der technischen Varianten, um das Gewässer an die Oberfläche zu bringen (Hebeleitung)
12.3.2008
Jurytermin
Phase III:
Begleitung des
Umsetzungsprozesses
Einarbeitung der Anregungen aus dem Ideenwettbewerb und aus dem Jurytermin;
öffentliche Präsentation;
5.6.2008
Vorstellung der Projektergebnisse in der Bezirksvertretung Bielefeld Mitte
10.6.2008
Ergebnispräsentation in einer selbständig organisierten Bürgerversammlung;
Gespräche mit den örtlichen Medien
23.6.2008
Abschlussveranstaltung / Ausgabe der Teilnahmebescheinigungen
2.2 Methoden
2.2.1 Projektsteuerung
Die Leitung und Steuerung des Gesamtprojektes wurde gewährleistet durch
- einen beauftragten Koordinator / Projektsteuerer und
- die Einrichtung einer Lenkungsgruppe.
Diese wurde gebildet aus den mitwirkenden Lehrerinnen und Lehrern der Schulen, dem Verein Pro Lutter als Maßnahmeträger sowie dem Gesamtkoordinator. Im Verlauf des Planungslabors führte die Lenkungsgruppe 13 Sitzungen durch. Hauptaspekte der Arbeit waren:
- Koordinierung und Sicherstellung einer schulübergreifenden Arbeit in den Gruppen,
- Vermeidung von Arbeits- und Themenüberschneidungen,
- Erzielen gemeinsamer, abgestimmter Ergebnisse, d.h. vor allem in der späteren Entwurfsphase: Förderung des Dialogs zwischen den Schülergruppen.
Zur schnellen, nutzerdefinierten und unkomplizierten Kommunikation im Gesamtprojekt wurde eine Internet-basierte Plattform unter „lo-net2“1 geschaffen, die allen Teilnehmern (d.h.: Schülern und Lehrern) zur Terminabstimmung, zum Hochladen von Berichten und Protokollen sowie weiteren Dateien (Fotos, Aktenauszüge, Filmsequenzen) diente.
1 Die Arbeitsumgebung von Lehrer-Online (ein Projekt von Schulen ans Netz e.V.)
2.2.2 Kick-Off-Veranstaltung im Open-Space-Verfahren
Das umweltpädagogische Planungslabor war von vorne herein geplant als freiwilliges Projekt engagierter Schüler der Jahrgangsstufe 9 / 10. Dies bedeutete, dass im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung für das Mitarbeiten geworben werden musste und dafür Sorge zu tragen war, dass interessierte Jugendliche für bestimmte Themenfelder verbindlich ihre Mitarbeit zusagten.
Die Kick-Off-Veranstaltung wurde deshalb in Anlehnung an das Open-Space-Verfahren (nach Harrison Owen) durchgeführt. Es wurde als Rahmenthema für das umweltpädagogische Planungslabor „die Offenlegung und Neugestaltung der Weser-Lutter zwischen Teutoburger Straße und Stauteich I“ festgelegt. Vorgegeben wurde darüber hinaus über mehrere Themeninitiativen, das Projekt ganzheitlich, d.h. unter historischen, ökologischen, gestalterischen und bürgerorientierten Aspekten zu beleuchten. Nach den Open-Space-Kernprinzipien
- Selbstorganisation und
- „Entscheidung durch die Füße“
wurde den Schülern die Möglichkeit gegeben, sich im Rahmen eines festgelegten Zeitbudgets in diese Arbeitsfelder einzubringen und sie detaillierter auszugestalten. So wurden 4 Schwerpunktthemen herausgefiltert. Am Ende der Kick-Off-Veranstaltung wurden die Schüler aufgefordert, sich bindend für die Mitarbeit an einem Thema zu entscheiden. Etwa 50 Schüler legten daraufhin ihre freiwillige Mitwirkung fest.
Abb. 3 u. 4: Arbeit während der Kick-Off-Veranstaltung
2.2.3 Wettbewerb
Als Bestandteil des Förderantrages hatte Pro Lutter die Durchführung eines Wettbewerbs zwischen den arbeitenden Schülergruppen vorgesehen. Er fand etwa zur „Halbzeit“ des Projektes statt und sollte
- zum einen allen Beteiligten einen Überblick über die bereits geleistete Arbeit verschaffen und
- zum anderen durch die Mitwirkung einer Fachjury einen Beitrag dazu leisten, die Arbeit der Schüler aus der Sicht qualifizierter Dritter (Oberbürgermeister, Wasserwirtschaftler, Journalist etc.) zu „justieren“ und ggf. Korrekturhinweise für die weitere Arbeit zu geben.
Für die Schüler war die Juryveranstaltung eine erste Herausforderung bezüglich der prägnanten, verständlichen und pointierten Präsentation ihrer Ideen. Vor allem die sehr konstruktiven „Rückmeldungen“ aus der Jury waren für sie ausgesprochen fruchtbar und Ansporn für die Fortsetzung der AG-Arbeit.
2.2.4 Moderierte Gruppenarbeit
Die gebildeten Arbeitsgruppen sollten auf Grundlage der üblichen Planungsschritte
- Analyse
- „Diagnose“
- Planung / Arbeitsvorschläge
zu ihren Ergebnissen finden. Dies wurde sichergestellt durch jeweils eine pädagogische und, soweit erforderlich, eine fachliche Begleitung. Pädagogische Betreuer waren sieben Lehrerinnen und Lehrer der fünf mitwirkenden Schulen. Sie übernahmen auch im Wesentlichen die Moderation der Gruppenarbeit. Fachliche Betreuer wurden aus dem Verein Pro Lutter bzw. aus assoziierten Einrichtungen (z.B. Historischer Verein), aus Mitarbeitern der städtischen Umweltverwaltung, vor allem jedoch aus den beauftragten Büros für Wasserwirtschaft und Landschaftspflege rekrutiert.
Die Arbeitsgruppenbetreuung erfolgte mit dem Ziel, die Eigen- und insbesondere die Ergebnisverantwortlichkeit der Schüler zu stärken.
2.2.5 Eigenverantwortliche Ergebnisvorstellung
In allen Veranstaltungen des umweltpädagogischen Planungslabors, bei der Juryveranstaltung, bei Presseterminen (vgl. Abb. 5), bei der kommunalpolitischen Vorstellung usw. trugen ausschließlich die Schüler der Arbeitsgruppen vor, sodass deren Eigenverantwortlichkeit im Bereich der fachlichen Ergebnisse und der (verständlichen) Präsentationsform schrittweise geschult wurde. Dazu trug u.a. die Diskussion und kritische Rückkopplung der Juryteilnehmer (Jurytermin am 12.3.08) bei und führte im Ergebnis zu einer überarbeiteten, weitgehend hoch bewerteten Abschlussdarstellung etwa drei Monate später im zuständigen politischen Gremium der Stadt (Bezirksvertretung Mitte am 5.6.08).
Abb. 5: Presseberichterstattung der Neuen Westfälischen vom 13.3.2008