Abschlussbericht Umweltpädagogisches Planungslabor

1. Anlass und Zielsetzung des Projektes, Vorarbeiten

Die Lutter, Bielefelds Stadtbach, wurde vor etwa einhundert Jahren verrohrt und unter die Erde verbannt. Gründe waren, wie bei zahlreichen gleichartigen Maßnahmen damals:

  • die schlechte Wasserqualität,
  • der Flächenbedarf für Verkehrswege und Siedlungsbereiche.

Im Zuge erheblicher Bemühungen der Wasserwirtschaft, spätestens seit dem Programm zum „Schutz von Nord- und Ostsee“ des Bundesumweltministers Töpfer aus den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, haben viele Fließgewässer eine akzeptable Wasserqualität erhalten. Das gilt auch für die überwiegend urban geprägte Lutter in Bielefeld. Bereits in den Jahren 2000 / 2001 hatte sich deshalb ein bürgerschaftlicher Initiativkreis gebildet, der sich zum Ziel setzte, die auf einer Gewässerstrecke von ca. 2,5 Kilometern überwölbte Lutter zu revitalisieren. 2002 gründete das Bündnis den gemeinnützigen Verein Pro Lutter, den Antragsteller der hier beschriebenen Fördermaßnahme. 2004 konnte der Verein den ersten Bauabschnitt, ein etwa 120 Meter langes Freilegungsteilstück im Grünzug Am Waldhof realisieren.

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Abb. 1 u. 2: Der erste Bauabschnitt Am Waldhof mit der „Insel“ (re.)

Dieser Bauabschnitt liegt in unmittelbarer Nähe zum Gymnasium am Waldhof. Daraus ergab sich bereits zum damaligen Zeitpunkt eine Zusammenarbeit mit der Schule, die vor allem deshalb fruchtbar war, da einige ihrer Ergebnisse (z.B. eine Insel als „offenes Klassenzimmer“, vgl. Abb. 2) auch realisiert werden konnten. Es wurde dabei auch offensichtlich, dass ein Stadtgewässer deutlich größere Bedeutung für die schulische Arbeit einnehmen kann, als die „klassische“ Bachpatenschaft oder Wasseranalysen im Biologieunterricht. Hierzu drei kurze Beispiele:

  • Geschichte:  Stadtbesiedlung, Industrialisierung und Gewässerbeanspruchung
  • Politik:  Umsetzung von Planungsentscheidungen, Partizipation
  • Physik:  Fließgewässer als Energieträger (Wasserkraft, historische Mühlen)

In dieser Diskussion entstand die Idee zum Projekt eines „umweltpädagogischen Planungslabors“, das möglichst schulübergreifend den Horizont der Beschäftigung mit urbanen Fließgewässern weitet und modellhaft hierfür eine praxistaugliche Vorgehensweise entwickelt.

Für das Gesamtgewässer, der so genannten Weser-Lutter, liegt ein Konzept zur naturnahen Entwicklung vor (Auftraggeber: Stadt Bielefeld, untere Wasserbehörde). In der Arbeit wird der verrohrte Abschnitt nur kurz erwähnt. Deshalb hat Pro Lutter für diesen Bereich ein eigenes Gesamtkonzept zur schrittweisen Offenlegung in 3 Bauabschnitten vorgelegt.

Die Stadt Bielefeld hat im Zuge mehrerer kommunalpolitischer Beschlüsse die Initiative zur Lutter-Freilegung begrüßt und ihre Kooperationsbereitschaft signalisiert.

Pro Lutter hat vor Antragstellung für das Planungslabor die Bereitschaft zur Mitwirkung bei 5 Schulen erhalten. Diese sind:

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  • das Helmholtzgymnasium Bielefeld (Ganztagsgymnasium)
    Ravensbergerstr. 131
    33607 Bielefeld Tel.: 0521 / 51 2396
    www.helmholtz-bi.de
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  • das Carl-Severing-Berufskolleg
    Huberstr. 40
    33602 Bielefeld Tel.: 0521 / 770 89 18
    www.csbhuber.de
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Pro Lutter e.V.

c/o Enderle Beratung
Rohrteichstraße 50a
33602 Bielefeld
email: enderle-martin@t-online.de

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