Pro Lutter Andreas Beaugrand, Martin Enderle und Bruno Peters (v.l.) auf der Treppe am Cafe Rodin. Die Lutter wird künftig angestrahlt, die Fläche vorn begrünt. Ob der schadhafte Weg entlang der Kaserneerneuertwird, muss die Stadt entscheiden. FOTOS:WOLFGANG PRÜSSNER
Kleine Promenade auf und an der Lutter
Eröffnung mit Song und Sekt / Drainage an der Schule
• Bielefeld (aut). Entlang der Lutter fuhrt ein neuer Weg von der Altstadt zur Kunsthalle. Der Verein Pro Lutter hat ihn „Lutter-Promenade" getauft. Am Donnerstag ab 19 Uhr wollen die Initiatoren die „kleine Promenade der Öffentlichkeit übergeben". Der Vereinsvorsitzende Andreas Beaugrand: „Wir wollen mit einem Glas Altstadt-Pro-secco, gestiftet von den Kaufleuten, darauf anstoßen, dass es mit der Freilegung der Lutter weitergeht." Dazu präsentiert Bulli Grundmann erstmals seinen neuen „Lutter- Song".
30.000 Euro hat der Verbindungsweg gekostet, der vom Cafe Rodin aus entlang der offenen, in einer Betonschale versteckten Lutter verläuft, dann über sie. Eine weitere Freilegung zwischen Schule und Stadtpalais, die sich Pro Lutter wünscht, scheitert an der dort vorbeiführenden Feuerwehrzufahrt.
Der Verein ließ den Weg pflastern. Drei Laternen sorgen für Helligkeit. Fünf Strahler am Betonrand machen die Lutter auch abends sichtbar. Um 19.15 Uhr will der Verein am Donnerstag die Lichter einschalten. Der Teutoburger-Wald-Verein spendet eine Bank, die unter dem Baum hinter der Schule stehen soll. Weitere Sponsoren sind die Stiftung der Stadtwerke, die Umweltstiftung der ostwestfälischen Wirtschaft, die Deutsche Bank und der Lions-Club.
Der Verein erhofft sich durch die Promenade einen neuen Schub für die weitere Offenlegung der Lutter im Grünzug Ravensberger Straße. Für den 1,5 Millionen Euro teuren nächsteh Abschnitt erwartet sie Mittel der Deutschen Umweltstiftung und der Allianz-Stiftung. Für die gut 60.000 Euro teure Planung sammelt Pro Lutter Spenden.
Parallel zum Bau der Promenade wird derzeit der Keller des angrenzenden Gymnasiums am Waldhof trockengelegt. Die Stadt lässt eine Drainage und neue Regenrohre verlegen und dichtet die Außenwand ab - auch um das Wasser der im Grünzug freigelegten Lutter, deren Bett nicht ganz dicht ist, vom Gebäude fernzuhalten. Für die Stadt kostet das etwa 30.000 Euro, für Pro Lutter 9.000 Euro.
Auf diesen Kompromiss hatten sich Stadt und Verein geeinigt, nachdem nach der Lutter-Freilegung der eh hohe Wasserstand an der Sohle stieg. Die Ursache der Undichtigkeit ist weiter ungeklärt. Der Aufwand, sie zu ermitteln, sei unverhältnismäßig groß, so Projektleiter Martin Enderle. Das hydrogeologische Gutachten, das die Stadt einholte, empfahl deshalb die jetzt laufenden Maßnahmen.
Neue Westfälische vom
26.09.2006