Die Ravensberger Straße entlang führt der Weg zu den drei Stauteichen und dann weiter nach Heepen. ProGrün und Pro Lutter planen in Zusammenarbeit mit der Stadt, die Teiche aufzuwerten. Der Stauteich l ist inzwischen wieder sichtbar, es wurden Bänke aufgestellt, die freien Blick übers Wasser bieten. Der Stauteich III soll die Möglichkeit für Aktivitäten bieten: Bootsverleih, Floß, Cafe und mehr. Zeichnung: ProGrün/Heinz Stelte
Bielefeld liegt doch am Wasser!
Der Lutter-Grünzug zwischen Altstadt und Heepen wird Wirklichkeit
Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Mehr Wasser für Bielefeld, denn Bielefeld hat Lust auf Wasser. Das haben sich die beiden Vereine »ProGrün« und »Pro Lutter« auf die Fahnen geschrieben.
Mit Erfolg. Sie arbeiten nicht nur an der Freilegung der Lutter, da, wo sie noch verrohrt ist, sondern auch daran, die Lutter-Stauteiche südlich der Heeper Straße erlebbar zu machen. Unterstützt werden sie vom Umweltbetrieb der Stadt.
Die ersten Erfolge sind sichtbar, buchstäblich. Der Stauteich I (An der Walkenmühle, Nähe Rußheide Stadion) war jahrelang hinter Buschwerk verborgen, jetzt hat der Umweltbetrieb Sichtachsen frei geschnitten, es wurden Bänke aufgestellt. Bruno Peters, Vorsitzender von »ProLutter«: »Wir wollen helfen, Wasseroasen in der Stadt erlebbar zu machen.«
Anlass für die Aktion »Lust auf Lutter« ist die Entschlammung der Stauteiche. Bei Nummer I ist die Entschlammung abgeschlossen, so Thomas Berger vom Umweltbetrieb. Kurz hinter dem Lutterzufluss liegt jetzt eine Schwemmstoffsperre auf der Teichoberfläche. Berger: »So wird Schmutz zurück gehalten, die Wasseroberfläche regelmäßig gereinigt. «Voraussichtlich von 2008 an soll auch Stauteich II (Otto-Brenner-Straße) entschlammt werden.
Bruno Peters spricht von einem »Langzeitprojekt«. Ziel: »Dass man von der Altstadt bis Heepen entlang der Lutter Spazierengehen, joggen, radeln kann«. Vor einem Jahr präsentierte ProGrün erstmals, wie sich der Verein die Zukunft der Stauteiche vorstellen könnte (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Peters: »Hier kann eine interessante und abwechslungsreiche Wasserlandschaft entstehen.«
Wie die »Landschaft im Dornröschenschlaf« aufgeweckt werden kann, stellten die beiden Vereine Mitte April der Bezirksvertretung Mitte vor. Die zeigte sich angetan von dem Projekt, das Stück für Stück verwirklicht werden soll. Stück für Stück, denn es muss jeweils Geld da sein. So ist daran gedacht, am Stauteich II »ruhigere Angebote« zu machen - der Teich als eine Art Biotop. Stauteich III (Brückenstraße) wiederum soll Aktivitäten am Wasser bieten: Die Ideen reichen von einem kleinen (Paddel-)Bootsverleih und einem Drahtseilfloß, das Kinder aus eigener Kraft über die Wasseroberfläche bewegen können, bis hin zu Holzstegen, einer davon mit Cafe.
Dabei verliere man die Freilegung der Lutter - nächstes geplantes Stück ist das entlang der Ravensberger Straße zwischen Teutoburger Straße und »Hammer Mühle« - nicht aus dem Blick, so Peters. Die Planungen seien schon weit voran geschritten, man warte jetzt auf die »unbedingt nötigen« Zusagen von Stiftungen, die man um Unterstützung gebeten habe.
Westfalen Blatt vom
26.06.2007