Pressespiegel

Alles für die Freilegung der Lutter Martin Enderle (Pro Lutter), Hans-Werner Ohse (Umweltamt), Annegret Bakker (Gymnasium am Waldhof), Carsten Lieshoff(Carl-Severing-Berufskolleg), Joachim Held (Helmholtz-Gymnasium), Dorothea Bratvogel (Ceciliengymnasium), Günter Wesch und Bruno Peters (beide Pro Lutter, von links) am Beginn des Grünzugs an der Teutoburger Straße. FOTO: THORSTEN ULONSKA

Urban und fließend
Bundesstiftung Umwelt unterstützt Schulprojekt zur Freilegung der Lutter

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

• Mitte. Das Projekt Lutter-Freilegung geht in die nächste Phase. Bisher sind erst ein paar Meter des Bachs in der Innenstadt offenes Gewässer, nun sollen 1,2 Kilometer dazukommen. Bevor allerdings mit den Arbeiten zwischen der Teutoburger Straße und dem Stauteich I entlang des Grünzugs begonnen wird, steht ein Modellprojekt von fünf Schulen und dem Verein Pro Lutter im Mittelpunkt.

Das neunmonatige Projekt steht unter dem stolzen Namen „Umweltpädagogisches Planungslabor zur Revitalisierung eines Fließgewässers im urbanen Raum” - heißt: Schüler beschäftigen sich mit dem Lutter-Bach im innerstädtischen Bereich. Besser gesagt: Sie leisten zusammen mit Pro Lutter viel Vorarbeit, damit dann bei der Stadt der Antrag zur Freilegung und beim Land der Antrag zur Bezuschussung gestellt werden kann. Das Schul-Projekt hat Gesamtkosten von 112.556 Euro, die zur Hälfte von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt übernommen werden. Dies gab jetzt Projektleiter Martin Enderle vom Verein Pro Lutter bekannt.
„Wir haben ein großes Eigeninteresse an dem Projekt”, erklärt Joachim Held vom Helmholtz-Gymnasium. Der Bach fließe direkt vor der Haustür, die Schüler könnten praktische Erdkunde erleben. Auch Dorothea Bratvogel, Rektorin des Ceciliengymnasiums, sieht einen positiven Effekt für ihre Schüler.
Eine Verknüpfung von Unterrichtsinhalten und stadtpolitischen Interessen sieht Carsten Lieshoff von Carl- Severing-Berufskolleg. Die Abteilung Biotechnik nimmt an dem Projekt teil, Gewässerökologie ist dort ein Lehrfach. Weitere Schulen sind das Ratsgymnasium und das Gymnasium am Waldhof. „Das soll auch ein Austauschprojekt zwischen den Schulen werden”, sagt Martin Enderle. Es sei sinnvoll, ein Netzwerk zu errichten. „Bei uns können die anderen Schulen zum Beispiel die Labore mitbenutzen”, ergänzt Carsten Lieshoff.
Achtung Hochwasser: Eine freigelegte Lutter würde für die umliegenden Häuser übrigens keine Hochwassergefahr bedeuten. „Die verrohrte Lutter bleibt, es werden nur bestimmte Wassermengen an die Oberfläche geleitet”, erklärt Hans- Werner Ohse von der Unteren Wasserbehörde.
Bei der Freilegung der Lutter wird mit Kosten von 1,5 Millionen Euro gerechnet, 300.000 Euro davon würde der Verein Pro Lutter übernehmen. Bis zu 80 Prozent werden vom Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst. Wiederbelebt werden soll laut Bruno Peters, Vorstand von Pro Lutter, dann auch der Mühlenteich an der Ravensberger Straße. Zudem sei ein Wasserspielplatz in der Nähe der Hammer Mühle geplant.

 

Neue Westfälische vom
24.08.2007

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