Im Rohr durchfließt auch künftig ein Teil der Lutter den Stauteich I an der Straße Walkenmühle, das offen gelegte Gewässer wird am Teich auf der Seite der Mühlenstraße vorbei geführt. Der Verein »Pro Lutter« hat seit Dezember bereits Spenden bzw. Spendenzusagen in Höhe von 100 000 Euro zusammen.
Grafik: Heinz Stelte
Drei Inseln und ein Hydro-Freiluftlabor
Verein »Pro Lutter« hat für Gewässer-Offenlegung schon 100 000 Spenden-Euro zusammen
Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). 2010, so die Hoffnung des Vereins »Pro Lutter «, kann die Freilegung des nächsten Abschnitts des Gewässers zwischen Teutoburger Straße und dem Stauteich I an der Straße Walkenmühle in Angriff genommen werden. Die inzwi. schen ausgereiften Planungen werden am Donnerstag, 10. März, dem Landschaftsbeirat vorgestellt; der soll sein Votum dazu abgegeben. Der Verein hat die Absicht, die kanalisierte Lutter wieder an die Erdoberfläche zu holen. Die Offenlegung im Grünzug am Gymnasium am Waldhof im Sommer des Jahres 2004 gilt als eine Art Pilotprojekt. Der nächste Bauabschnitt umfasst nicht nur wenige Meter, sondern 1,4 Kilometer Gewässerlänge. Die Lutter fließt zwischen Teutoburger Straße und Stauteich I durch einen Grünzug, quert dabei allerdings mehrere Straßen und Wege. Angestrebt werde ein Wechsel zwischen naturnahen Bereichen und solchen mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Böschungen entlang des Bachlaufs sollen unterschiedlich gestaltet, teilweise durch Natursteinblöcke gesichert werden. Der Entwurf sieht drei inselartige Bereiche vor: in Höhe des Niedermühlenkamps, in Höhe des bereits bestehenden Spielplatzes und zwischen Huber- und Wörthstraße. Die erste dieser Inseln soll den Schulen an der Lutter (dazu gehören Helmholtz- und Ceciliengymnasium, Gymnasium am Waldhof, Ratsgymansium und Carl-Severing-Berufskolleg) als »hydrologisches Freiluftlabor« dienen, die beiden anderen Inseln Platz für (Wasser-) Spielplätze bieten. Stufenanlagen aus Natursteinblöcken laden zum Sitzen ein, an der »Hammer Mühle« entsteht ein Biergarten mit Blick auf die Lutter. Die verrohrte Lutter wird weiter den Stauteich I speisen, die frei gelegte Lutter wird an der Oberfläche zwischen Teich und Mühlenstraße um das Gewässer herum geführt. Die Offenlegung auf 1430 Meter kostet voraussichtlich zwei Millionen Euro. Der Verein hofft auf eine 80-prozentige Bezuschussung durch das Land, darauf, mit dem Projekt zunächst einmal auf die Dringlichkeitsliste zu kommen. Die Stadt steht zwar hinter der Offenlegung des Gewässers, will aber keinen Cent dazu bezahlen. Deshalb ist »Pro Lutter« bei der Finanzierung auf Sponsoren-Hilfe angewiesen. Zuletzt hatte der Verkehrsverein Bielefeld seine Bereitschaft erklärt, die Offene Lutter mit 40 000 Euro zu unterstützen; auf dieselbe Summe hofft der Verein von der Stiftung der Stadtwerke, die ebenfalls Bereitschaft signalisiert habe. »Pro Lutter« -Vorstandsmitglied Martin Enderle: »Insgesamt haben wir seit Dezember Spenden bzw. Spendenzusagen in Höhe von 100 000 Euro. «Der Verein »Pro Lutter« strebte ursprünglich auch eine Freilegung des verrohrten Gewässers in den Straßen Am Bach und Ravensberger Straße an.
Wesfalen Blatt vom
04.03.2009