So könnte die Lutter durch die Ravensberger Straße fließen (von links): Projektleiter Martin Enderle, Dr. Bernhard von Schubert (Gundlach), Pro-Lutter-Vorsitzender Bruno Peters und Andreas Boenke (Rosenberger) stellen einen ersten Entwurf vor.
»Eine Jahrhundertchance«
Förderer der Lutter-Freilegung sagen Finanzierung zu – Verein wirbt für nächsten Abschnitt
• Von Hans-Heinrich Sellmann und Jörn Hannemann (Foto)
Bielefeld (WB). Die Freilegung der Lutter rückt wieder näher. Die Förderer des Vereins »Pro Lutter« haben signalisiert, dass die Finanzierung trotz des verschobenen Arbeitsbeginns gesichert ist.
»Der Verein hat alle Weichen gestellt, Ende 2011 kann am Stauteich I begonnen werden«, sagten am Freitag Vorsitzender Bruno Peters und Projektleiter Martin Enderle. Für den Abschnitt vom Stauteich I bis zur Teutoburger Straße seien zwei Millionen Euro fest. Seitens des Stadt habe es bereits Signale gegeben, dass der Plan realistisch ist. Enderle: »Die Zusammenarbeit ist positiv. Oberbürgermeister Clausen und Umweltdezernentin Ritschel sind große Unterstützer des Projekts. «Wer aber die Freilegung der Lutter wolle, der müsse jetzt handeln, sonst sei das Geld eines Tages doch weg. Peters: »Die Lutter ist kein Kanal, sondern ein Gewässer. Deshalb ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Und das kann dauern.« An der Ravensberger Straße warb »Pro Lutter« am Freitag dafür, sich die »Jahrhundertchance« der Freilegung in diesem Bereich nicht entgehen zu lassen. Wie bereits berichtet muss die Stadt den maroden Kanal ohnehin sanieren. »Und das ist die Gelegenheit, die Lutter in einem Zug nach oben zu legen«, sagte Bruno Peters, der nochmals darauf hinwies, dass durch die Offenlegung keine Kosten auf die Stadt zukommen würden. »Freilegung und Kanalsanierung sind finanziell strikt zu trennen. «Sollten die Arbeiten zwischen Stauteich I und Teutoburger 2013 abgeschlossen sein, könnte die Freilegung bis zum Niederwall 2014 beginnen und 2016 abgeschlossen sein. Ein Plan, der auch von einigen Nachbarn unterstützt wird. So sagte Gundlach-Geschäftsführer Dr. Bernhard von Schubert: »Ich hoffe, dass der Lückenschluss gelingt, und bin froh, dass dieses Projekt angepackt wird.« Andreas Boenke (Rosenberger) sprach von einem Gewinn an Lebensqualität, legt aber Wert darauf, dass der Geschäftsbetrieb erhalten werden kann. Martin Enderle versprach, die Erreichbarkeit keines der Gebäude in Frage zu stellen: »Es wird Durchlässe geben, in Form von Röhren oder Brücken. «Speziell die Brücken würden den Reiz eines solchen Projektes ausmachen. Auch die bislang vorhandenen Parkplätze sollen nicht angetastet, durch eine versetzte Bauweise gesichert werden.
Westfalen Blatt vom
16.10.2010