Pressespiegel

Lutter-Freilegung stark gefährdet
Stadt: Sanierung des Kanals kostet 20 Millionen Euro

VON HENNING OHLSEN
Bielefeld. Herber Rückschlag für „Pro Lutter“: Die weitere Freilegung der Lutter im Grünzug Ravensberger Straße verzögert sich um zwei Jahre, teilte der Vereinsvorsitzende Gerd Kranzmann während des Lutter-Festes am Samstag mit. Der Grund ist die zuvor nötige Sanierung des parallel verlaufenden Abwasserkanals zwischen Niederwall und Stauteich I, der marode ist. Eine genauere Prüfung der Stadt habe die Notwendigkeit des Bauablaufs bestätigt. Damit ist die Finanzierung der Freilegung stark gefährdet. „Es steht fest. Bevor der Kanal nicht saniert worden ist, kann die Lutter nicht weiter freigelegt werden“, sagte Kranzmann. Und das werde mindestens bis 2012 dauern. Weil die Sanierung in der Ravensberger Straße teurer und schwieriger sein soll, will die Stadt den Kanal in den Grünzugverlegen. „20 Millionen Euro wird die Sanierung des kompletten Kanalabschnitts kosten“, sagte Oberbürgermeister Pit Clausen. Ein dicker Brocken für die Stadt. Der Entwässerungskanal beeinflusse die Menge des Wassers, das durch den Bach fließt. „Würden wir den Kanal nicht sanieren, könnte die Lutter bei starkem Regen übertreten“, so Clausen. Mit einer intakten Abwasseranlage werde gewährleistet, dass die Lutter immer gleich stark fließt. Die Kosten für die Freilegung der Lutter schätzt der Verein auf 2,2 Millionen Euro. Städtische Mittel dürften dafür nicht benutzt werden, habe die Bezirksregierung entschieden, so Clausen.

Besorgt: Gerd Kranzmann von „Pro Lutter“.
FOTO: HENNING OHLSEN

80 Prozent der Kosten trägt das Land und den Rest übernehmen verschiedene Stiftungen. Deren Geld ist aber an einen Baubeginn in diesem Jahr geknüpft. Wenn der Bau erst in zwei Jahren beginnen kann, benötigt der Verein für sein Lutter-Projekt eine neue Genehmigung, das zeitlich gebundene Stiftungsgeld wäre weg und die Landesförderung fraglich – mit der Folge, dass das Vorhaben nicht mehr finanzierbar wäre. Die Pläne sehen vor, dass die Lutter als nächstes zwischen der Teutoburger Straße und den Stauteichen wieder überirdisch fließt. „Hier muss sechs Meter tief gebuddelt werden, um den Bach zum Vorschein zu bringen“, so Clausen: „Kein einfaches Unterfangen.“ Aber auch wenn die Stadt finanziell nicht eingreifen dürfe, setze sie sich anderweitig dafür ein, das Projekt voranzutreiben. „Ich möchte die Stiftungen davon überzeugen, das Geld bis 2012 bereitzustellen“, erklärte der Oberbürgermeister. In dieser Woche informiert Umweltdezernentin Anja Ritschel die Politiker in den Ratsausschüssen über den Kanalzustand, die Untersuchung und die Auswirkungen.

Neue Westfälische vom 21.06.2010

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