Pressespiegel

Erst ein neuer Kanal, dann die offene Lutter
Vorerst wird kein weiterer Teil des Gewässers freigelegt

Von Jens Heinze

Ein Bild der Hoffnung: Oberbürgermeister Pit Clausen (Mitte) hält mit Bruno Peters (links) und Gerd Kranzmann vom Verein pro Lutter symbolisch eine Angel übers offene Gewässer. Foto: Jens Heinze

Bielefeld (WB). Es ist definitiv: Vorerst wird kein weiterer Teil der Lutter offen gelegt. Zuerst muss der marode unterirdische Lutterkanal in der Innenstadt saniert werden. Die Kosten dafür betragen nach einer ersten groben Schätzung um die 20 Millionen Euro. Das sagte Oberbürgermeister Pit Clausen.

Feiern gegen den Frust lautete das Motto bereits im Vorfeld des Lutterfestes. Bei der Veranstaltung selbst am Samstag am offenen Gewässer vor dem Gymnasium am Waldhof war von Frust überraschenderweise aber nichts mehr zu spüren. Oberbürgermeister Clausen machte in seiner Begrüßungsrede den Mitgliedern des Vereins pro Lutter und allen anderen Mitstreitern für eine weitere Offenlegung des Baches Mut. »Bleibt dran. Gemeinsam schaffen wir das«, rief Clausen mehr als 200 Zuhörern zu und versprach, sich persönlich einzusetzen. Wegen des maroden, mehr als 100 Jahre alten Lutterkanals verzögert sich das nächste Projekt offene Lutter zwischen Teutoburger Straße und Stauteich 1 um mindestens zwei Jahre (Bericht in der WESTFALEN-BLATT-Ausgabe vom 3. Juni). Bevor in der Innenstadt nach dem Vorbild wie am Waldhof weitere knapp 1,3 Kilometer des Gewässers freigelegt werden können, muss erst der Kanal darunter saniert werden. Das Rohr im Untergrund ist auch bei einer Offenlegung unverzichtbar, wie Oberbürgermeister Clausen sagte: »Ein Großteil der Lutter und das Regenabwasser müssen weiter unterirdisch fließen.« Würde das ganze Gewässer freigelegt, würde es eine Wasserstraße nach dem Vorbild Venedigs geben. Die Kanalsanierung und die damit verbundene Wartezeit von zwei Jahren stellen den Verein pro Lutter aber vor ein großes Problem, erklärten Gerd Kranzmann und Bruno Peters vom pro Lutter-Vorstand am Rande des Festes. Das Geld für das etwa 2,2 Millionen Euro teure, eigentlich für dieses Jahr geplante Projekt Lutter-Freilegung von der Teutoburger Straße bis zum Stauteich 1 sei bereits vom Land NRW und verschiedenen Stiftungen und Sponsoren eingeworben. Bei den Stiftungs- und Sponsorengeldern, die etwa 400 000 Euro ausmachten, seien jetzt um die 275 000 Euro bedroht. Diese stattliche Summe von immerhin mehr als zehn Prozent der Gesamtkosten stehe nur für dieses Jahr bereit, wo eigentlich der Bach weiter freigelegt werden sollte. Oberbürgermeister Clausen sicherte beim Lutterfest seine Hilfe zu. Er wolle sich bei den privaten Geldgebern dafür einsetzen, dass die für den Verein pro Lutter so wichtige finanzielle Unterstützung nicht zurück gebucht werde, sondern sozusagen auf Abruf erhalten bliebe. Wie Kranzmann und Peters vom pro Lutter-Vorstand sah Clausen das Glas mit Lutterwasser nicht halb leer, sondern halb voll: »Der vermutlich vom Niederwall an marode Kanal bringt uns Ärger. Die Sanierung kann aber gleichzeitig die Initialzündung für eine dritte Offenlegung der Lutter sein: nämlich für das Stück vom Niederwall bis zur Teutoburger Straße.«

Westfalen Blatt vom
21.06.2010

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